Zum Jahresende und mit Blick auf das neue Jahr sind sie wieder da… Die guten Vorsätze. Neben beruflicher Verwirklichung stehen Themen wie mehr Sport treiben, gesünder Essen, und weniger Gewicht mit sich herumtragen, bei vielen von uns hoch im Kurs. Gerade wir Frauen haben ein gespaltenes Verhältnis zu unserem Körper, nörgeln ständig an ihm herum und begeben uns in einen andauernden Konkurrenzkampf mit uns und unserem Gegenüber. Und obwohl wir wissen, das unsere Persönlichkeit und unser Glück nicht von irgendeinem in den Medien vorgelebtem Schönheitsideal geprägt wird, fällt es uns nicht leicht unser „inneres Teufelchen“ loszuwerden.
Wie schaffen wir es also gelassen zu bleiben und uns klar von dem Gedanken möglichst schnell abzunehmen zu distanzieren?
Persönlich war ich noch nie ein Freund von Diäten und habe deshalb, ganz ehrlich, auch noch nie eine gemacht. Nicht weil ich die Erfolgschancen anzweifeln möchte, sondern schon allein deshalb, weil das Wort „Diät“ in unserer Gesellschaft negativ besetzt ist. Für mich bedeutet eine Diät im klassischen Sinne, auf etwas zu verzichten. Bei meiner Ernährung dauerhaft auf etwas zu verzichten widerstrebt mir, weil es mich in meiner Freiheit einschränkt.
Die Bezeichnung Diät kommt von griechisch (díaita) und wurde ursprünglich im Sinne von „Lebensführung“/„Lebensweise“ verwendet, was es eigentlich sehr treffend beschreibt.
Denn mit der richtigen Lebensweise brauchen wir uns nicht einschränken. „Verzichte auf Nichts und genieße in Maßen“, lautet daher mein Motto. Wer sich in seinem Alltag „Clean“ ernährt, d.h. unverarbeitete Nahrungsmittel zu sich nimmt, darf seinem Körper auch mal eine kleine „Schlemmerei“ erlauben und braucht kein schlechtes Gewissen haben. Da ich auch kein Freund von starren Ernährungsformen bin, fahre mit diesem Motto seither sehr gut.
Weniger über richtiges und falsches Essen nachzudenken gibt uns mehr Raum für die wichtigen Dinge im Leben.
Unser Blickwinkel bekommt sozusagen einen anderen Fokus und wir können uns wieder mehr auf uns selbst konzentrieren.
Um gelassener ins neue Jahr zu starten, ist es wichtig, den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Dann kannst du auch glücklicher und ausgeglichener in Bezug auf deine Ernährungsziele zu bleiben.
Hier kommen ein paar hilfreiche Tipps, die dich begleiten können:
1. Achte auf dich, sei es dir wert.
Wir alle kennen das. Das neue Jahr lockt mit seinen guten Vorsätzen. Ab jetzt heißt es „höher, schneller, weiter“. Die Kilos sollen dabei aber bitteschön fallen. Die richtige Balance zu finden ist da gar nicht so einfach. Versuche dich doch mal ganz frei von dem Gedanken des „Gewichtverlierens“ zu machen und erkenne deinen wahren Wert.
Hast du dich schon mal gefragt wie viel du dir selber wert bist? Ein Ziel für das neue Jahr sollte „Achtsamkeit gegenüber dir selbst“ heißen. Wer auf sich und seinen Körper achtet, wird automatisch seine Zeit und Aufmerksamkeit auf Dinge wie Ernährung und Fitness lenken. Gesundheit ist unser wichtigstes Gut und unglaublich wertvoll. Wenn deine Gesundheit für dich an oberster Stelle steht, werden sich gleichzeitig auch deine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ändern. Der positive Nebeneffekt daran ist, dass sich zeitgleich nicht mehr all deine Energie ums Abnehmen dreht, sondern der Gewichtsverlust ein logischer Nebeneffekt wird.
2. Sei ehrlich zu dir. Erlaube dir auch mal ein Tief.
Motivations-Sätze wie „Fühl dich wohl in deiner Haut!“ oder „Sei smart und werde endlich fit!“, haben wir all zu oft gehört. Was so einfach daher gesagt ist, lässt sich in der Realität nicht immer gleich umsetzen. An manchen Tagen sind wir einfach demotiviert und lustlos. Wichtig ist es, an diesen Tagen nicht gleich die „Flinte ins Korn“ zu werfen und sich von all den negativen Gedanken überollen zu lassen, sondern sie einfach anzunehmen. Wir alle haben mal schlechte Tage, an denen uns so gar nicht nach Sport, gesundem Essen und positiver Energie zumute ist. Das ist völlig in Ordnung und meistens einfach Tagesform-abhängig. Akzeptiere deinen Gemütszustand, statt dich ständig mit einem schlechten Gewissen zu quälen. Lass auch diese Gedanken zu und versuche sie nicht weiter zu bewerten. Meistens sieht es dann am nächsten Tag schon wieder besser aus.
3. Horche in dich hinein und achte auf deinen Körper.
Klingt einfacher als es letztendlich ist, denn leider haben wir im Laufe der Zeit verlernt bewusst auf uns und auf unseren Körper zu hören. Hast du schon mal in dich hineingehorcht und überlegt, ob jede Nahrungsaufnahme tatsächlich durch ein Hungergefühl ausgelöst wird? Beobachte dich einfach mal bei der nächsten Heißhungerattacke und versuche den Auslöser dafür zu kennen. Ist es Stress, oder gar pure Langeweile? Heißhungerattacken bekommen wir vor allem dann, wenn unser Glukosespiegel im Blut schnell absinkt. Wenn wir nun hastig einen Schokoriegel nachschieben, steigt dieser zwar enorm schnell wieder an, leider fällt er aber auch genauso schnell wieder ab, womit der „Teufelskreis“ beginnt. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann in solchen Momenten helfen. Wenn nicht, dann genieße den Schokoriegel ganz bewusst, und ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Solange dies die Ausnahme und nicht die Regel ist, ist das völlig o.k. Studien haben zudem herausgefunden, dass ein bewusstes Nachgeben weniger schädlich für den Körper ist, als im ständigen Verbot zu leben. Verbote verstärken unsere Gelüste nur noch mehr und führen weit häufiger zu „Fressattacken“. Hin und wieder nachzugeben kann hilfreich sein, um ein dauerhaftes Verlangen auszubremsen.
4. Verabschiede dich von strikten Verboten.
Ein Leben komplett ohne Kohlenhydrate zu leben hört sich nicht nach Spaß an und lässt sich im Alltag nur schwer umsetzen. In unserem Leben sind wir davon besessen Regeln aufzustellen. Oftmals fühlen wir uns dadurch sicherer und vielleicht meinen wir auch glücklicher zu sein, weil wir den roten Faden nicht verlieren? Gerade Diäten sind prädestiniert Regeln zu „Dos and Don’ts“ aufzustellen. Wer sich allerdings monatelang von strikten Diätenregeln beherrschen lässt, diese am Ende bricht und zum Gewohnten zurückkehrt, hat nicht nur ein hohes Risiko für den anschließenden Jo-Jo-Effekt, sondern fühlt sich gleichzeitig schlecht sich nicht an die „Regeln“ gehalten zu haben. Meine Devise lautet deshalb:
Schränke dich nicht ein, sondern bleibe flexibel. Wenn du in Maßen genießt, bleibst du glücklich und gesund.
Konkret heißt das: „Hast du heute zu viel beim Essen gesündigt?“, dann gibt es morgen nur Gesundes. Oder: „Hast du heute keine Zeit für Sport?“, dann laufe einfach eine extra große Runde mit Hund. Regeln können zwar bei der Umstellung seiner Lebensgewohnheiten helfen, sie dürfen aber nicht starr sein. Das Wichtigste für einen dauerhaften Erfolg ist, locker zu bleiben und den Spaß bei der Sache nicht zu verlieren.
5. Finde deinen Mittelweg.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Deshalb ist es alles andere als einfach von Gewohntem abzuweichen und etwas zu ändern, das gebe ich zu. Morgens vor der Arbeit zu Joggen, ist nicht jedermanns Sache und schon gar nicht so verlockend, wie im Bett zu bleiben. Vielleicht findest du aber einen Kompromiss der für dich passt. Das kann auch das Yoga- oder Pilates-Programm in verkürzter Form von zu Hause sein. Oder tausche doch am Abend einfach mal die gewohnte Chips-Tüte gegen ein paar selbstgemachte gesunde Dips mit Gemüse.
Es hilft, wenn du deine Gewohnheiten nicht alle gleichzeitig und in einem „Ruck“ umstellst, sondern diese nach und nach langsam ersetzt. So gibst du dir und deinem Körper die nötige Zeit für eine dauerhafte Umstellung. Auf dem Weg zu einem neuen Wohlgefühl und im Kampf gegen die Kilos ist es enorm wichtig, dass du lernst deinen Wert zu erkennen und auf deinen Körper zu achten. Der Gesundheitsaspekt steht deshalb immer an oberster Stelle und wird als logische Schlussfolgerung den „Ich will nun 5 Kilo leichter sein“-Aspekt überwiegen.
Du solltest dir stets bewusst sein, dass du es wert bist auf dich zu achten. Das höchste Gut in deinem Leben ist dabei deine Gesundheit. Dafür bist nur du verantwortlich. Denke immer daran! Du hast es in der Hand und du musst dich vor niemandem beweisen, denn alles was du tust, tust du ausschließlich für dich selbst.
Ich wünsche dir einen gesunden Start ins neue Jahr.