Es gibt einfach bestimmte Obst- und Gemüsesorten an denen erfreue ich mich jedes Jahr aufs Neue wie ein kleines Kind. Geht es dir auch so? Neben Spargel und Erdbeeren gehört auch Rhabarber zum Frühling einfach dazu und steigert die Vorfreude mit Blick auf die anstehende Sommertage, aufs Maximum. Rhabarber ist köstlich und gesund. Er enthält zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Phosphor, viel Vitamin C und jede Menge Ballaststoffe. Rhabarber enthält aber auch viel (Oxal-)Säure, weshalb unser heimisches Power-Gemüse auch immer wieder viele Fragen aufwirft und zum teils Unsicherheiten gibt, ob Rhabarber tatsächlich so gesund ist. Deshalb die berechtigte Frage:
Wie gesund ist Rhabarber eigentlich?
Genau dieser Frage gehe ich in diesem Beitrag auf den Grund und beantworte dir alle Fragen rund um Rhabarber. Natürlich habe ich auch noch ein herrlich leichtes Rezept für dich für einen gesunden Rhabarber-Crumble – zuckerfrei und vegan -, das du am Ende des Blogposts findest.
Ist Rhabarber nun Obst oder Gemüse?
Entgegen der oftmals verbreiteten Meinung ist Rhabarber keine Obstsorte. Zwar hat Rhabarber diesen fruchtig-säuerlichen Geschmack und wird oftmals wie Obst in süßer Variante zubereitet. Jedoch ist Rhabarber kein Obst, sondern ein Gemüse. Er gehört zu den sogenannten Knöterichgewächsen und ist mit dem Sauerampfer verwandt.
Wann hat Rhabarber Saison?
Saisonal verfügbar ist Rhabarber von Anfang April bis Ende Juni. Ab Anfang Mai ist er in der Regel überall in Deutschland aus regionalem Freilandanbau verfügbar. Da Rhabarber nur selten von Schädlingen befallen wird, wird er in der Regel kaum gespritzt und ist damit ein tolles bio-dynamisches Gemüse, das direkt vor deiner Haustüre wächst.
Wie gesund ist Rhabarber?
Aber nun zu den gesunden Fakten von Rhabarber. Sicherlich fragst du dich, warum Rhabarber und ob Rhabarber tatsächlich so gesund ist? Hier findest du die wichtigsten Health Facts zu Rhabarber in einer Grafik, die du gerne auch downloaden kannst.
In Rhabarber stecken jede Menge Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Phosphor. Rhabarber enthält darüber hinaus auch viel Vitamin C was unser Immunsystem und die Abwehrkräfte stärkt.Aufgrund zahlreicher Ballaststoffe hält Rhabarber lange satt und aktiviert deinen Darm. Sein hoher Kaliumgehalt sorgt für eine entwässernde und eine blutreinigende Wirkungund das in Rhabarberenthaltene Natrium unterstützt die Verdauung und reguliert die Darmgesundheit.
Was ist mit der in Rhabarber enthaltenen Oxalsäure?
Tatsächlich ist es so, dass Rhabarber auch einen hohen Anteil an Säuren aufweist, was du unschwer an seinem säuerlichen Geschmack erkennen kannst. Neben Apfelsäure und Pektin, die in Rhabarber stecken, ist es aber vor allem die Oxalsäure auf die ein besonderes Augenmerk gerichtet ist. Zu Recht? Tatsächlich ist es so, dass in Rhabarber eine größere Menge an Oxalsäure in anderen Gemüsesorten, wie zum Beispiel Spinat, Mangold oder Petersilie steckt.
Oxalsäure entzieht dem Körper Mineralstoffe, mindert die Aufnahme von Eisen und bindet Kalzium. Das merkst du vor allem daran, dass es auf den Zähnen oftmals zu einem pelzigen Gefühl nach dem Verzehr von Rhabarber kommt. In größerer Menge verzehrt, kann das gesundheitsschädlich werden, da Oxalsäure unter anderem zum Beispiel die Bildung von Nierensteinen fördern kann.
Was du tun kannst, um Oxalsäure zu reduzieren?
Schäle Rhabarber immer vor dem Verzehr, da sich unter der Schale besonders viel Oxalsäure versteckt. Auch das leichte dünsten von Rhabarber und anschließende Wegschütten des Kochwassers vermindert den Anteil an Oxalsäure. Außerdem gilt: Je früher du Rhabarber erntest, desto weniger Oxalsäure enthält er. Achte auch darauf, Rhabarber möglichst in Kombination mit calciumreichen Lebensmitteln, z. B. Nüssen und/oder Joghurt zu essen, um hier den Ausgleich zu schaffen.
Kann man Rhabarber auch roh essen?
Auch diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt. Grundsätzlich kannst du Rhabarber auch roh essen. Roh ist er nicht giftig und natürlich enthält er dann auch mehr Vitamine, die durchs Kochen gemindert werden. Allerdings empfehle ich ihn vorher auf jeden Fall immer zu schälen und beim Kauf darauf zu achten, zu möglichst jungen Rhabarberstangen zu greifen.
Mein Fazit: Im gesunden Maß ist Rhabarber auf jeden Fall ein tolles und gesundes Frühlingsgemüse, das auf deinen Speiseplan gehört. Bei Personen mit Nierensteinen, oder Personen die einen Eisenmangel haben sowie bei kleinen Kindern, rate ich von einem regelmäßigen Rhabarberverzehr ab.
Ich empfehle ich Rhabarber vor dem Verzehr großzügig zu schälen und – je nach Rezept – zu dünsten, um den Oxalsäureanteil auf ein Minimum zu reduzieren.
Mein Tipp: genieße Rhabarber, wann immer möglich, in Kombination mit calciumreichen Lebensmitteln. Das funktioniert ganz easy. Genau so, wie in meinem gesunden Rhabarber Crumble Rezept.
Probiere es am besten aus, solange Rhabarber noch verfügbar ist. Ich wünsche dir viel Spaß damit.
Gesunder Rhabarber Crumble {vegan & zuckerfrei}
Zutaten
- 500 g Rhabarber ca. 5-6 Stangen
- 200 g Himbeeren
- 100 g Haferflocken
- 100 g Vollkornmehl
- 2 EL Kokosöl
- 2 EL Zimt
- 1 EL Ahornsirup (nach Belieben)
- Joghurt
Anleitung
- Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
- Den Rhabarber schälen, in kleine Stücke schneiden. Einen Topf erwärmen und Rhabarber, Himbeeren sowie einen in einem Topf mit einem Spritzer Zitronensaft 4-5 Minuten leicht andünsten. Die Rhabarber-Himbeer-Mischung in eine Auflaufform geben.
- Haferflocken, Vollkornmehl, Kokosöl und Zimt in eine Schüssel geben, mit den Händen mischen und kleinen Streusel formen.
- Nun den Teig über die Rhabarber-Himbeer-Mischung streuseln und für ca. 25 Minuten im Ofen backen.
- Zum Schluss den warmen Crumble mit Joghurt und Ahornsirup nach Belieben servieren.